Kinderarzt · Kinderkardiologe | Praxis für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

  • Kinderarztpraxis Dr. med. Marc Schlez
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FAQ - Häufige Fragen

Zeckenübertragene Erkrankungen

Hauptsächlich werden durch Zecken zwei Erkrankungen übertragen: Borrelien und FSME

1. Borrelien

Borrelien sind Bakterien, die in den Därmen der Zecken leben. Nach dem Biss der Zecke dauert es lange bis die Borrelien in den menschlichen Körper gelangen. Daher ist für eine Infektion die Kontaktzeit von entscheidender Bedeutung. Borrelien kommen überall und auch in der Vorderpfalz vor. Nach einer Infektion kommt es innerhalb von zwei Wochen an der Bissstelle zu einer typischen Hautveränderung: die Wanderröte. Um die Bissstelle entsteht ein roter Kreis mit einem hellem Hof der sich unbehandelt langsam ausbreitet und im Durchmesser größer wird. Wird diese übersehen und nicht behandelt droht eine chronische Infektion, die erhebliche chronische Beschwerden und Krankheiten nach sich ziehen kann, z.B. Gelenkerkrankungen, Müdigkeitssyndrome oder Entzündungen im Kopf.

Gegen Borrelien gibt es keine Impfungen. Borrelien sind aber gut mit speziellen Antibiotika zu behandeln. Das Wesentliche ist hierbei das Erkennen der Ersterkrankung, also der Wanderröte. Dazu sollten Sie Ihre Kinder nach jedem Garten- oder Draußentag abends komplett ausziehen und noch bei gutem Licht genau inspizieren. Zecken sitzen meist in schlecht einsehbaren Stellen, z.B. hinter den Ohren, in den Leisten, im Haar oder Po, also müssen Sie an diesen Stellen gezielt suchen. Jede Zecke muss umgehend entfernt werden, um den Borrelien nicht die Gelegenheit einer Infektion zu geben. Am besten eignet sich dazu die Pinzetten der „Schweizer Taschenmesser“, die es auch als Schlüsselanhänger gibt. Sog. Zeckenkarten funktionieren meist in Problemzonen z.B. hinter den Ohren, nicht. Dazu werden die Zecken mit leichtem Druck mit der Pinzette gefasst und aus der Haut gezupft. Danach muss die Stelle ZWEI (!) Wochen aufmerksam auf das Entstehen einer Wanderröte untersucht werden. Sollte diese auftreten oder sind Sie sich in der Einschätzung nicht sicher: bitte in die Praxis kommen oder am Wochenende in die Notdienstzentralen zur antibiotischen Therapie. Damit lässt sich die Infektion gut behandeln, gefährlich ist jedoch das Übersehen einer Primärinfektion.

Wanderröte

Beginn der Wanderröte

Wanderröte

Spätform der Wanderröte


2. FSME

Die FrühSommerMeningoEnzephalitis ist eine Viruserkrankung. Sie kommt in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich (Karte der FSME-Risikogebiete des Robert-Koch-Instituts) vor, NICHT jedoch in der Vorderpfalz. Die Erkrankung wird in den Endemiegebieten durch Zecken übertragen und die Infektion ist unabhängig von der Kontaktzeit. Sie verursacht schwerste Krankheitsverläufe mit z.T. Behinderungen oder lebenslangen Beeinträchtigungen. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht. Daher ist die Impfung so wichtig. Diese sollte unabhängig vom Alter bei allen Personen die regelmäßig in die FSME-Gebiete reisen durchgeführt werden, z.B. regelmäßige Verwandtenbesuche in Bayern oder 1-2mal im Jahr Urlaub (nicht Winterurlaub!) im Schwarzwald oder Österreich. Die Impfung ist gut verträglich und wird dreimal innerhalb eines halben Jahres verabreicht. Sie muss alle 3-5 Jahre aufgefrischt werden. Alle Patienten, die nicht regelmäßig in diese Gebiete reisen, brauchen die Impfung natürlich nicht.