Kinderarzt · Kinderkardiologe | Praxis für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

  • Kinderarztpraxis Dr. med. Marc Schlez
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FAQ - Häufige Fragen

Zusätzlich empfohlene Impfungen

Varizellen (Windpocken), Grippeimpfung, Pneumokokken, Meningokokken, Hepatitis A, Zeckenimpfung

Diese Impfungen empfehle ich nicht unbedingt, sondern nur nach persönlicher Risikosituation oder Abwägung. Da die Erkrankungen so selten sind oder das Erkrankungsrisiko nur in besonderen Situationen besteht, sollte eine Impfung nur nach einer individuellen Einschätzung und Prüfung im Gespräch mit mir stattfinden. Bitte zeigen Sie mir ruhig auch die elterlichen Impfpässe, so lassen sich Impflücken schließen. Oft sind nämlich Mamas und Papas Impfstatus sehr unvollständig (manchmal ist die letzte Eintragung aus den 80ern!).

Varizellen (Windpocken)

Von der Impfkommission für alle Kinder empfohlen.

Von der Impfkommission für alle Kinder empfohlen. Windpocken sind im Vorschulalter eine relativ gutartige Erkrankung, jedoch kann sie insbesondere bei Hautinfektionen schwere Narben hinterlassen. In der Regel dauert sie ca. 8 bis 10 Tage, am Anfang besteht ein mäßiges Krankheitsgefühl. Es gibt jedoch auch schwere Verläufe, die auch im Krankenhaus enden können, in schweren Fällen sogar tödlich (ca. 2/ Jahr in Deutschland). Und wenn die Windpocken am Vorabend des Urlaubs ausbrechen, ist derselbe meist gestorben. Dafür erwirbt man einen lebenslangen Schutz gegen Windpocken. Im späteren Leben kann jedoch als Folgeerkrankung eine Gürtelrose (Herpes Zoster) mit z.T. schweren und chronischen Schmerzsyndromen auftreten.

Dagegen schützt die Impfung ohne größere Nebenwirkungen. Da sie erst sei ca. 20 Jahren in Amerika angewandt wird, kennen wir jedoch die Schutzdauer nicht sicher. Muss also nach 20 oder 30 Jahren nachgeimpft werden und vergisst man dies und erkrankt im Erwachsenenalter, so verläuft die Erkrankung in der Regel schwerer und risikoreicher durch die dann höhere Gefährdung einer komplizierten Hirnentzündung.

Ab dem 8. bis 10. Lebensjahr empfehle ich die Impfung bei bis dahin nicht Erkrankten dringend, da die Windpocken in der Regel umso schwerer verlaufen, je älter der Patient ist. Insbesondere nicht erkrankte Frauen müssen unbedingt geimpft werden, da sonst bei Erkrankung in der Schwangerschaft ein hohes Risiko für das Baby besteht.

Wenn Sie als Erwachsener sich nicht sicher sind, ob Sie bereits an Windpocken erkrankt sind, lassen Sie mit einer Blutuntersuchung Ihren Immunstatus untersuchen. Auch bei Neurodermitis empfehle ich die Varizellenimpfung schon im Anschluss an das normale Impfschema. Der Schutzbeginn ist nach ca. 2 Wochen, die Schutzdauer ca. Jahrzehnte, die Erfolgsquote liegt bei ca. 95 %.

Grippeimpfung

Von der Impfkommission für alle Patienten empfohlen.

Die Impfung wirkt nicht gegen die üblichen "Wintergrippen" sondern ausschließlich gegen die Influenza-Grippe. Diese akute Atemwegskrankheit zeigt jährliche Ausbrüche meist zwischen Dezember und Februar. Akuter Beginn mit oft sehr hohen Temperaturen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und ausgeprägtem Krankheitsgefühl. Es können schwere Komplikationen wie z.B. Herzmuskelentzündung auftreten die zu lebensbedrohlichen Verläufen oder lebenslangen Problemen führen können.

Ca. alle 10 bis 15 Jahre treten weltumspannende Infektionswellen (Pandemien) mit hoher Erkrankungsrate und Sterblichkeit auf. Lebensbedrohlich ist die Influenza insbesondere für chronisch Kranke und Patienten mit reduzierter Immunität (z.B. Asthma, Herzerkrankung, Tumoren, etc.) und für Menschen über 60 Jahre. Der Impfstoff wird jedes Jahr neu nach WHO-Empfehlung nach den zu erwartenden aktuellen Influenzaviren der Gruppe A und B zusammengestellt und produziert. Gegen die Gruppe C existiert kein Impfstoff.

Da ich die tatsächliche Erkrankungssituation im entsprechenden Jahr nicht vorhersehen kann und auch nicht völlig garantieren kann, dass der Impfstoff gegen den aktuellen Influenzavirus schützt, muss jeder für sich das Risiko und die Impfnotwendigkeit abwägen.

UNBEDINGT empfehle ich die Influenza-Impfung für Patienten mit Herzerkrankungen, Anämien, Diabetes, Asthma, Immunsuppression, Kortisonmedikation, Menschen über 60, Personal in medizinischen und pflegenden Einrichtungen, Menschen mit vielen Personenkontakten (z.B. Lehrer, Verkäufer, Polizisten etc.) und Selbstständigen.

Kontraindikation ist eine klinisch relevante Hühnereiweißallergie.

Der Totimpfstoff hat einen Impfschutz nach ca. 2 Wochen für ca. ein halbes Jahr, die Erfolgsquote ist ca. 60 bis 80 %. Bis 3. Lebensjahr zwei Impfungen mit 4 Wochen Abstand, danach eine Impfung.

Als Impfreaktion lokale Reaktion und gelegentlich grippeartiges Syndrom 3 bis 5 Tage nach Impfung, sehr selten Lähmungen.

Pneumokokken

Von der Impfkommission für alle Kinder empfohlen.

Häufiger Erreger von fieberhaften Infekten der oberen Atemwege. Insbesondere bei Vorliegen chronischer Grundkrankheiten, schwere invasive Verläufe mit z.T. tödlichem Ausgang. Bei chronischen Lungenkrankheiten und Asthma führt eine Pneumokokkeninfektion auch nach Ausheilung oft zu einer Verschlechterung der Lungensituation.

UNBEDINGT empfehle ich die Impfung daher bei Asthma, Mukoviszidose, Herzerkrankungen, Frühgeburtlichkeit, Gedeihstörung, Immunsuppression, nach Milzentfernung und über 60 Jahre.

Totimpfstolff, Schutzbeginn 2 Wochen nach Impfung, Schutzdauer 3 bis 5 Jahre (Erfolgsquote 60 bis 90 %).

Gelegentlich lokale Reizung, evtl. Gliederschmerzen. Bei Auffrischung stärkere Reaktionen.

Meningokokken

Von der Impfkommission für alle Kinder im zweiten Lebensjahr empfohlen.

Durch Tröpfcheninfektion verbreitete Hirnhautentzündung, die besonders im Kindesalter oft sehr schnell verläuft und in 10 bis 30 % tödlich endet und bei den Überlebenden in 30 - 50 % neurologische Schäden hinterlässt. Besonders in Afrika, England, Indien und Brasilien, in Deutschland selten ( ca. 500 Fällte).

Meist durch Meningokokken Typ B, neuerdings auch Typ C, die dann z.T. als Kleinepidemien auftreten. In unserem Bereich eher im Bereich der Südlichen Weinstraße auftretend, wahrscheinlich aus klimatischen Gründen. Ich empfehle die Impfung bei Reisen in die Risikogebiete, bei Immunsuppression und nach Milzentfernung. Die Impfung schützt gegen Typen A und C, es besteht also nur ein eingeschränkter Schutz.

Einmalige Totimpfung, Impfschutz nach ca. 2 Wochen, Schutzdauer ca. 3 – 5 Jahre, Erfolgsquote 90 %.

Hepatitis A

Fäkal-oral übertragende Leberentzündung durch kontaminierte Speisen, Getränke, Spülwasser etc., ca. 80 % der Erkrankungen verlaufen leicht oder unerkannt. Sonst Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen und Gelbsucht in unterschiedlicher Ausprägung. Sehr selten (ca. 0,3 %) schwerste Verläufe mit Leberzerfallkoma. Nach abgelaufener Hepatitis A lebenslanger Schutz.

Ich empfehle die Impfung für Reisende in südliche Länder (Mittelmeer!), bei Lebererkrankungen für Erzieherinnen und Mitarbeiter in medizinischen und pflegenden Berufen. Auch bei Umfeldimpfungen bei Ausbrüchen z.B. in Schulen oder Kindergärten.

Zweimalige Totimpfung im Abstand von 6 Monaten, Möglichkeit der Kombination mit Hepatitis B-Impfung, Schutzbeginn nach 2 Wochen, Schutzdauer 5 - 10 Jahre, Erfolgsquote 90 %.

Als Reaktion selten lokale Reizung. Temperaturen, Gliederschmerzen, sehr selten neurologische Lähmungen oder Vaskulitis.

Z.Zt. Selbstzahlerleistung pro Impfung ca. 70 €.

"Zeckenimpfung (FSME)"

Schützt gegen die durch Zecken übertragene virale Frühsommermeningoenzephalitis FSME (und NICHT gegen die auch durch Zecken übertragene bakterielle Borrelliose).

Kommt ausschließlich in Risikogebieten vor. (Schwarzwald, Odenwald, Neckartal, Bayerischer Wald, Bodensee, Österreich). In der Praxis hängt immer eine aktuelle Karte mit den Risikogebieten, also vor dem nächsten Sommerurlaub bitte schauen, ob der Urlaubsort eine Impfung notwendig macht.

Die Krankheit verläuft oft asymptomatisch. Insgesamt ca. 200 schwere Erkrankungen pro Jahr in Deutschland, davon etwa 60 mit bleibenden Lähmungen, die schweren Verläufe meist bei Erwachsenen. Daher ist das Impfen der Eltern nicht weniger wichtig! Gerne impfe ich bei entsprechender Reiseindikation die ganze Familie. Auch gelegentliche Wochenendaufenthalte im Schwarzwald etc. (im Sommer!) sind eine klare Indikation.

Lebendimpfung mit inaktiviertem Virus in 3 Dosen in den Monaten 0 und 1 und 9, Schnellimmunisierung möglich. Schutzbeginn frühestens nach 7 Tagen, Schutzdauer mindestens 3 Jahre, Erfolgquote über 99 %, Auffrischung nach 3 - 5 Jahren empfohlen.

Unkomplizierte Impfung, gelegentlich Lokalreaktion, Fieber, Gelenkbeschwerden.

Bei Reiseindikation Kassenleistung.

Rotavirus-Impfung

Von der Impfkommission für alle Säuglinge im ersten Lebenshalbjahr empfohlen.

Rotavirus ist ein häufiger Erreger der Magen-Darm Infekte. Darüberhinaus gibt es viele andere Erreger, gegen die nicht geimpft werden kann. Ein Magen-Darm Infekt mit Erbrechen und Durchfällen ist meistens sehr unangenehm und kann manchmal auch zu stationären Aufenthalten im Krankenhaus führen, um mit einer Infusionstherapie die Austrocknung zu therapieren.

Heute ist die Rota-Impfung im ersten Lebenshalbjahr als Schluckimpfung (als nur für Säuglinge) empfohlen und wird von vielen Krankenkassen übernommen.

Unbedingt empfehle ich die Impfung bei Frühgeborenen und bei allen chronischen Erkrankungen.