Kinderarzt · Kinderkardiologe | Praxis für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

  • Kinderarztpraxis Dr. med. Marc Schlez
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FAQ - Häufige Fragen

Obstruktion Bronchitis/Asthma

Die Atmung funktioniert zunächst durch aktive Einatmung über die Bronchien durch die Atemmuskeln. Weil die Lunge elastisch wie ein Gummischwamm ist, schnurrt sie dann wieder automatisch zusammen und entlässt dadurch die Atemluft passiv nach draußen.

Wenn die Bronchien verengt oder verlegt sind, funktioniert das passive Ausatmen nicht und man muss mit muskulärer Anstrengung die Atemluft förmlich herauspressen. Dadurch entsteht ein Ausatemgeräusch als würde jemand einen Luftballon aufblasen. Dies ist das stöhnende oder pfeifende Atemgeräusch, das Sie bei Ihrem Kind bei der Ausatmung wahrnehmen, wenn es eine obstruktive Bronchitis hat, also eine Verengung der Bronchien.

Dies passiert bei empfindlichen Bronchien meistens ausgelöst durch ganz normale und banale Infekte. Auslöser können aber auch bei älteren Kindern Allergien oder körperliche Anstrengung sein.

Warum Ihr Kind empfindliche Bronchien hat, kann ich nicht immer herausfinden. Es lassen sich diese empfindlichen Bronchien medizinisch auch nicht reparieren oder austauschen. In der Regel liegt jedoch diesem Geschehen eine länger anhaltende Entzündung der Bronchien zugrunde.

Deshalb ist die wesentliche Therapie eine akute oder langdauernde Inhalationstherapie, da dadurch Medikamente genau dorthin gelangen, wo sie wirken sollen. Dabei gibt es im wesentlichen zwei Arten von Inhalationsmedikamenten. Die eine Gruppe erweitert die Bronchien und gibt dadurch die Atemwege wieder frei und erleichtert das Ausatmen. Es handelt sich hierbei um schnell wirksame Medikamente, die Ihrem Kind eine schnelle Atemerleichterung verschaffen können und für Sie nachvollziehbar die stöhnende und schnelle Atmung und damit den Krankheitszustand rasch verbessern. Die andere Gruppe ist ein antientzündliches Medikament und wirkt nur langfristig und vorbeugend. Dieses brauchen Kinder, die immer wieder und langdauernd an stöhnender Atmung und Luftnot leiden.

Im Einzelfall ist eine abgestufte und den aktuellen Bedürfnissen angepasste Kombination der Medikamente notwendig, die durch Lungenfunktionsuntersuchungen in der Praxis und durch Ausatemtests zuhause überwacht wird. Wenn diese Erkrankung über Monate und Jahre dauert und dabei immer wieder anfallsartig zu schwerer Atmung und Luftnot führt, nennen wir dies Asthma bronchiale.

In der Regel beschäftigt Kinder mit empfindlichen Bronchien diese Problematik in den ersten Lebensjahren und im Kindergartenalter. Hier ist eine engmaschige und fortlaufende ärztliche Kontrolle und Betreuung notwendig, häufige Praxisbesuche oft die Regel. Mit den Jahren zum Schulalter hin wächst sich das Krankheitsbild oft aus, jedoch ist der Verlauf bei jedem einzelnem Kind nicht sicher vorauszusagen. Manche Kinder haben einmal im Leben eine obstruktive Bronchitis und dann nie wieder, bei anderen besteht eine jahrelange immer wiederkehrende Husterei in allen Zuständen. Ob sich eine gelegentliche obstruktive Bronchitis nun "auswächst" oder später in ein echtes Asthma mündet, ist sicherlich auch abhängig von der konsequenten und gutgeführten Therapie und dem funktionierendem Zusammenspiel zwischen Eltern und Arzt abhängig.